Die Endodontologie beschäftigt sich mit der Form, Funktion und Gesundheit der Pulpa (Zahnmark) und des apikalen Parodonts (das die Zahnwurzel umgebende Gewebe).
Die Sprechstunde dient vor allem der Beratung von Patient*innen, bei denen eine erneute Wurzelkanalbehandlung (Revisionsbehandlung) indiziert ist. Diese Revision wird häufig notwendig, wenn Bakterien im Wurzelkanalsystem verblieben oder nach der ersten Behandlung durch undichte Restaurationen oder kariöse Defekte wieder eingedrungen sind. Die Hauptursache für das Scheitern der ersten Wurzelkanalbehandlung ist meistens ein hoher Schwierigkeitsgrad aufgrund komplexer anatomischer Situationen. Eine Revisionsbehandlung stellt somit eine sehr anspruchsvolle Therapie dar, da neben den ohnehin bestehenden Schwierigkeiten auch die Folgen der nicht optimal verlaufenen Erstbehandlung erkannt und beseitigt werden müssen.
Weitere Schwerpunkte dieser Sprechstunde sind die Diagnostik und Therapie bei Spätfolgen nach unfallbedingten Zahnverletzungen bei Kindern und Jugendlichen sowie Wurzelkanalbehandlungen bei anatomischen Besonderheiten der Zähne (z. B. Dens invaginatus).
Gerne beraten wir Sie als Spezialist*innen der Deutschen Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie e. V. (DGET) und erläutern Ihnen die verschiedenen Therapiemöglichkeiten und führen auf Ihren Wunsch eine mikroskopisch-gestützte Wurzelkanalbehandlung durch. Bitte beachten Sie, dass diese Art der Behandlung keine kassenzahnärztliche Leistung darstellt.
Maßnahmen zur Vitalerhaltung des Zahnes
Als Folge der Karies kommt es häufig zu einer Entzündung des Zahnnerven, der Pulpa, die beschwerdefrei verlaufen kann, unter Umständen aber auch unterschiedlich heftige Zahnschmerzen verursachen kann. Im fortgeschrittenen Stadium können die durch die Entzündung angerichteten Schäden nicht mehr rückgängig gemacht werden und es wird eine Wurzelkanalbehandlung notwendig.
In bestimmten Fällen ist es aber möglich, die entzündete (und häufig schmerzende) Pulpa noch zu retten. Hierzu wird die Karies unter örtlicher Betäubung vollständig entfernt und die Bakterien so gut es geht durch intensive Desinfektion abgetötet. Abschließend wird der Zahn wieder dicht verschlossen, um der Pulpa die Möglichkeit zur Heilung zu geben.
Ob dieser Versuch der Vitalerhaltung Erfolg versprechend ist, kann erst nach gründlicher Untersuchung abgeschätzt werden.
Notwendigkeit und Ablauf der Wurzelkanalbehandlung
Eine Wurzelkanalbehandlung (auch Wurzelbehandlung genannt) wird notwendig, wenn die Pulpa (der „Zahnnerv“) entzündet oder bereits abgestorben ist. Bei Erfolgsquoten von 80-90% ist es so möglich, Extraktionen, Implantate oder Brückenrestaurationen zu vermeiden.
Eine Wurzelkanalbehandlung verläuft dank moderner Anästhesietechniken schmerzfrei, ist allerdings relativ zeitaufwändig (2-3 Termine). Der Zahn wird zunächst mit einem Gummituch (Kofferdam) von der Mundhöhle isoliert, um den Zutritt von Bakterien aus dem Speichel zu verhindern. Nach Bestimmung der Zahnlänge (Endometrie und Röntgenaufnahme) werden die Wurzelkanäle mit modernen, hochflexiblen Nickel-Titan-Instrumenten erweitert, bei Bedarf unter bis zu 25facher Vergrößerung unter einem Dentalmikroskop, umfassend desinfiziert und dauerhaft dicht verschlossen.
Für die Behandlungen steht in der Poliklinik modernste Ausrüstung (Dentalmikroskope, Geräte zur elektrischen Bestimmung der Wurzelkanallänge, hochflexible Nickel-Titan-Instrumente mit drehmomentkontrolliertem Antrieb, schall- und ultraschallaktivierte Wurzelkanalspülungen, biokeramische Füllmaterialien (MTA)) zur Verfügung.
Die Behandlungen erfolgen nach den wissenschaftlichen Leitlinien der endodontischen Fachgesellschaften. Für schwierige Fälle stehen spezialisierte Endodontologen zur Verfügung, die auch alle von Studierenden durchgeführten Behandlungen betreuen.
Wir beraten Sie gerne über die Möglichkeiten, auch erkrankte oder stark zerstörte Zähne mit Hilfe einer Wurzelkanalbehandlung langfristig zu erhalten!
Weitere Patienteninformationen finden sie auf der Website der Kampagne "ErhalteDeinenZahn".
Wiederholung von nicht erfolgreichen Wurzelkanalbehandlungen (Revision)
Auch Wurzelkanalbehandlungen führen leider nicht immer zum Erfolg, so dass die Zähne Beschwerden bereiten und/oder im Röntgenbild krankhafte Veränderungen an den Wurzelspitzen aufweisen. Die Ursache hierfür sind in der Regel in den Wurzelkanälen verbliebene Bakterien. Um eine Extraktion und somit eine nachfolgende Implantat- oder Brückenversorgung zu vermeiden, werden im Rahmen einer Revisionsbehandlung nach Entfernung des altes Füllmaterials alle Wurzelkanalsysteme umfassend desinfiziert und erneut gefüllt. Das Heilungsergebnis muss in regelmäßigen Abständen klinisch und radiologisch kontrolliert werden.
Die Revisionsbehandlung gehört zu den schwierigsten und anspruchsvollsten Behandlungsmaßnahmen in der Endodontie und wird in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.
Terminvereinbarung
Wir beraten Sie gerne! Sie können einen Termin vereinbaren unter
Telefon 0551 3960888
E-Mail ppk.info(at)med.uni-goettingen.de
Bitte melden Sie sich am Behandlungstag an der Leitstelle der Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Aufzug B2, Ebene 4.
Kontakt

Kontaktinformationen
- Telefon: +49 551 3960888
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